Gemeinschaftsunterkünfte erschweren Akzeptanz von Flüchtlingen in der Bevölkerung - Studie der Robert Bosch Stiftung

  • Eine Studie bietet erstmals umfassenden Einblick in die Praxis der Bundesländer und Kommunen bei der Unterbringung von Flüchtlingen
  • Erfolgsfaktoren für Integration sind: Eine langfristig dezentrale Unterbringung, frühzeitige Information und Beteiligung der Bevölkerung sowie Einbindung der Flüchtlinge in das Leben vor Ort

Auch wenn der Großteil der Flüchtlinge derzeit notgedrungen in großen Gemeinschaftsunterkünften lebt, empfehlen die Wissenschaftlerinnen langfristig dezentrale und kleine Wohneinheiten. Eine transparente Planung von Flüchtlingsunterkünften unter Einbeziehung der örtlichen Bevölkerung trägt dazu bei, Vorurteilen entgegenzuwirken und Vertrauen in die Arbeit der Behörden zu schaffen.


Eine wichtige Aufgabe der Verwaltung sehen die Autorinnen der Studie zudem darin, die in der Flüchtlingsarbeit engagierten Bürger zu vernetzen und professionell zu begleiten. Diese dürften nicht auf die Funktion der Unterstützer reduziert werden, die bei Versorgungslücken einspringen. Außerdem regen die Autorinnen an, Flüchtlinge rasch in das Gemeinschaftsleben vor Ort einzubeziehen, beispielsweise durch Patenschaften, Freizeitangebote oder ehrenamtliche Aufgaben. Die Kommunen müssten die Aufnahme von Flüchtlingen als ressortübergreifende Aufgabe verstehen und beispielsweise bei der Förderung von sozialem Wohnraum, von Bildung und Arbeitsmarkt und der Gestaltung zivilgesellschaftlichen Engagements mitdenken.

Download
Studie Aufnahme Flüchtlinge
Studie_Aufnahme_Fluechtlinge_2015.pdf
Adobe Acrobat Dokument 489.4 KB